In meinem Himmel von Alice Sebold

Ihr Name war Susie Salmon. Salmon, wie der Lachs.


Sie ist ein ganz normales Mädchen. Geht zur Schule, ist das erste Mal verliebt und vergöttert ihren Vater. Doch mit jener schicksalsträchtigen Nacht auf dem Maisfeld  verlischt Susies Licht. 
Sie stirbt, geschändet und in Stücke zerlegt von einem Killer, der sich immer in der Menge zu verstecken wusste.
Wo Susie aufwacht? In ihrem eigenen Himmel von wo aus sie ihre liebsten beobachtet und ihren Mörder. Sie muss mit ansehen wie ihre Familie durch ihren Verlust beinahe zerbricht, ihre erste Liebe älter wird, er scheint zu vergessen und der Mann, der im grünen Haus lebt, weiterexistiert. Doch Susie wird nicht vergessen, nein ihr Vater und ihre Schwester beginnen zu forschen, damit der Geist der jungen Susie und sie selbst Frieden finden. Doch zu welchem Preis? Dem der Liebe? Dem der Sicherheit? Oder dem des gesunden Menschenverstandes?

Meine Meinung
Ich muss leider gestehen: ich habe mir den Film angesehen bevor ich das Buch gelesen habe. Das mache ich normalerweise nicht, weil man bei einem Film viel besser auf „stumm“ schalten kann als bei einem Buch und einmal gesehen kann man sein Wissen leider nicht mehr zurücknehmen. Vor allem wenn die Verfilmung so gut ist wie diese von "In meinem Himmel" (eng. "The Lovely Bones")

Das ich natürlich auch das Cover mit der Verfilmung vorne drauf habe, kann ich mich diesmal beim Cover nur sehr nüchtern äußern und zwar das mir das Originale mit der Schneekugel sehr viel besser gefällt. Was den Titel betrifft bin ich von beidem, also den englischen und dem deutschen überzeugt. Der eine düster, der andere sagt einem irgendwie sofort was einem erwartet, zwei gute Titel für dieses Buch das muss ich den Verlägen lassen.

Dies ist der Debütroman der Autorin. Man glaubt dadurch vielleicht man hätte hier nicht viel zu erwarten, doch da hat man sich geschnitten. Alice Sebold hat sich hierbei einiges gedacht. Sie erzählt die Geschichte der jungen Susie aus ihrer Version, unverfälscht und ohne Floskeln für die Schönheit oder Verfälschung. Susie ist hier unsre Beobachterin.
Sie erzählt was in ihrem Himmel geschieht und was auf der Erde vor sich geht, während sie in dem Pavillon sitzt und zusieht oder selbst auf die Erde kommt. Zwar ist es dadurch ein sehr großes Springen in den Standorten und manchmal verwirrt sie damit auch den Leser, doch alles in allem ist es einzigartig etwas so nüchtern erzählt zu bekommen, was doch so tragisch ist. Susie tut sich selbst nicht leid, sie berichtet uns eigentlich nur was sie sieht vom Himmel aus.

Alice Sebold greift hier also doch ein Tabu an, das ich in diesem Ausmaß noch nicht erlebt habe. Der Tod eines Kindes durch einen Kinderschänder und Mörder. Einer Familie die daran scheitert zusammenzuhalten. Vor allem aber über ein Leben nach dem Tod, Geister und jene die sie sehen, was angeblich für sehr viel Kritik gesorgt hat.

Über Charaktere kann ich hier ja nur bedingt sprechen, weil uns Susie ja eigentlich führt und niemand anderes. Doch sie kann uns hinter den Vorhang führen, hinter die Maske die man tagtäglich trägt und deckt Dinge auf die niemand anderes zu Gesicht bekommt. Man sieht wie die Personen wachsen, erwachsen werden und immer hat man jenen Mann im Kopf der für Susies nennen wir es Situation verantwortlich ist.

Zwar war ich teilweise im Buch etwas abwesend (ich schiebe es auf die schon gesehene Verfilmung -.-) aber berührt hat mich die Geschichte trotzdem und am Ende standen mir die Tränen in den Augen bei der Geschichte von Susie Salmon. Salmon wie der Lachs.

Fazit
Verstörend und doch schön. Susies Geschichte kann einen nur berühren und nimmt einen mit in eine Welt wo man sieht ein: hätte ich doch – bringt einem im Leben nichts. Man muss handeln, etwas tun und sein Leben nutzen. Susie hatte dazu kaum Zeit, aber wir haben sie.
Von mir gibt es 4 von 5 Wölkchen und den Tipp packt das Leben am Schopf :)

6 Kommentare:

  1. Hey meine Liebe!
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    Deine Jane <3

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  2. Eine wirklich sehr schöne Rezension! Ich habe den Film gesehen und war am Ende schon sehr erschüttert und auch traurig - ich fand ihn sehr gelungen. Ich denke mit dem Buch könnte es mir ähnlich gehen wie dir, weil ich den Film schon gesehen habe. Aber so, wie du es beschreibst, scheint es wirlich eines Blickes würdig zu sein, wenn es auch harte Kost zu sein scheint. Der Film zumindest hat mich schon sehr berührt (wie sehr man sich doch manchmal wünscht, in den Fernseher springen zu können).

    LG Reni

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  3. @reni: danke meine liebe :D freu mich das dir die rezi so gut gefällt ! ich muss dir aber ehrlich sagen wenn du den film schon gut fandest lass das mit dem buch ich hab mich dadurch doch teilweise eher weiterkämpfen müssen ..man muss echt geduldig sein weil hier ja eigentlich nicht so arg viel passiert ab seite 100 es wird nur beobachtet ^^

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  4. Danke für den Tipp! Das mit dem nur beobachten hatte ich von der Rezi her schon gesehen/verstanden ... aber ich höre mal auf deinen Rat und schau mir dafür dann lieber nochmal den Film an. :)

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  5. mach das der film geht ja wirklich auch ans herz :)

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  6. Tolle Rezi, ich hab weder den Film gesehen, noch das Buch gelesen, aber es steht schon seit einiger Zeit auf meiner Wunschliste! Muss ich unbedingt auch bald lesen :)
    Liebe Grüße,
    Belle

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