
Für Lou scheinen die Sterne schon lange nicht mehr besonders rosig zu stehen. Ihre Familie steht
immer kurz vor dem Existenzaus und nun da ihr Job als Kellnerin auch der Vergangenheit angehört ist Lou verzweifelt. Von Job zu Job hüpfend stößt sie auf eine Stelle die mehr Geld bringt als alle Anderen. Als Pflegerin für einen Mann der durch einen Unfall weit mehr verlor als man glauben könnte. An einen Rollstuhl gefesselt und voller unterschwelliger Wut ist der durchaus reiche Will zwar nicht der ideale Arbeitgeber, doch Lou tröstet sich das es ja nur ein halbes Jahr dauert. Doch was sich in einem halben Jahr alles ändern kann hätten sich die beiden wohl nicht gedacht.
Meine Meinung

Die Aufmachung ist wunderschön, blumig und sagt so gar nichts über das Buch aus, auch der Titel lässt einen kurz die Stirn runzeln. Erst wenn ins Buch hineingelesen hat merkt man, wie gut dieser eigentlich passt. Das englische Original ist dem Deutschen Exemplar des Rowohlt Verlags sehr ähnlich und das ist auch gut so! :)
Der Schreibstil aus der Perspektive von Lou und dann kurzweilige aus der Sicht anderer Charaktere des Buches ist gut gemacht und die oftmals bissigen Zwischenspiele von Will und ihr peppen das Buch ungemein auf. Auch die liebevolle Hingabe zum Detail fand ich sehr schön, vor allem wenn sie Orte beschrieb oder einen Gesichtsausdruck von Will. Zwischendurch gibt es zwar auch zeitliche Sprünge, aber diese geben dem Buch die notwendige Entlasstung, weil man einfach nicht ein halbes Jahr in 400 zusammenkürzen kann.
Jojo Moyes Idee die Geschichte von einer Frau zu erzählen, die bisher kaum gelebt hat und diese Frau einem Mann gegenüberzustellen der so sehr gelebt hat und nun nicht mehr kann, ist unglaublich gut. Lou mit ihrer fröhlichen und zugleich weltfremden Art ist eine gute Prota und Will der schwarzsehende Mann der an den Rollstuhl gefesselt ist, ergänzen sich sehr gut, hinzu kommen einige Nebencharaktere die ebenfalls begeistern, wie Nathan und Treen.
Dieses Buch hat, wie nicht allzu viele Bücher, unglaublichen Tiefgang. Es handelt nicht nur von dem Leben, nein auch von Liebe, Fürsorge und den Sinn den wir in unserem Leben finden müssen oder nicht mehr finden können. Die zarte Beziehung die sich während des Buches zwischen Lou und Will aufbaut sucht in der Literatur sicher seinesgleichen, vor allem wenn man bedenkt wie sich die beiden kennengelernt haben.
Fazit
Berührt, wühlt auf und zeigt einem wie schön man es im Leben eigentlich selbst hat wenn man kerngesund ist. Lous und Wills Geschichte ist nichts für schwache Nerven, für diejenigen unter euch, die gerne mal tiefgreifendes Lesen aber bestimmt ein Pageturner. Diese Story lässt bestimmt nicht kalt.
Von mir gibt es 5 von 5 Wölkchen, auch wenn ich persönlich fürs Ende des Buches fast noch ein Wölkchen abgezogen hätte ;)