Tote Mädchen lügen nicht von Jay Asher

Die Stimme eines toten Mädchens

Clay ahnt nichts böses als er das Päckchen öffnet das für ihn abgegeben wurde, hätte er wohl besser. Den ihn erwartet das unerwartete - Hannah, die vor nicht allzu langer Zeit Selbstmord beging, hat ihm etwas zukommen lassen. 7 Kassetten mit 13 Geschichten und den wiederum 13 Menschen die sie zum Selbstmord geführt haben. Jeder einzelne der Schuldigen soll sich ihre Geschichte anhören und Clay, ja der ist einer von ihnen.
Er wird auf eine Reise geschickt, erfährt so einiges von seinen Mitmenschen das er nie für möglich gehalten hat und ist auf der Suche nach dem Grund warum ausgerechnet er auf der Liste von Hannah stand. Er hat ihr doch nie etwas getan, oder ? 
Tja Clay - tote Mädchen lügen aber nicht...

"Ich lausche jemanden der resigniert hat. Jemand, den ich kannte. Jemand, den ich mochte. Ich lauschte. Doch es ist zu spät." - Clay  

Meine Meinung 
Ich bin froh das ich mit der Nase auf dieses Buch gestoßen wurde - alleine das Cover hätte mich sonst an einen Thriller denken lassen und ich hätte vielleicht nicht einmal den Klappentext gelesen. Das wäre eindeutig ein Fehler gewesen es nicht zu tun. Das englische Cover hätte mich da eindeutig mehr angesprochen - danke an den lieben LBler der mich auf das Buch ansetzte.
 

Mit Thirteen Reasons why oder Tote Mädchen lügen nicht hat Jay Asher eine unglaublich gute Geschichte geschaffen - die letzten Worte eines Mädchens an all jene die sie für ihre Resignation des Lebens die Schuld gibt. Wie ihm diesen Einfall kam - das finde ich persönlich sehr einfallsreich. Die Idee entwickelte sich in seinem Kopf als er im Museum mit einem Audioguide herumlief. Das nenne ich doch mal einen Autor :) Nicht wahr?!

Der Schreibstil ist einfach und optisch sind Hannahs Wort von Clays Gedanken gut abgegrenzt. Er ist leicht zu lesen und ich persönlich finde ihn für die Perspektive eines Jungen doch recht mitfühlend und schön. Manchmal kann man Clay sehr gut verstehen, vor allem bei seiner Verunsicherung gegenüber Hannah, die er doch mehr mag als man glaubt. Manchmal hört es sich fast so an als würden die beiden einen Dialog führen, aber eben nur fast.

Was ich außerdem gut fand war die ganze Geschichte die hinter Hannahs Tod steckte. Sie beschreibt Schritt für Schritt warum sie sich für das entschieden hat, was ise schlussendlich getan hat. Oft sind es nur Kleinigkeiten, doch wer will schon so gesehen werden wie einen andere beschreiben - Hannah tat mir oftmals wirklich leid mit dem Leben das andere für sie mitgestaltet haben. Gegen ihren Willen - sie wurde abgestempelt und das wurde ihr irgendwann zuviel. Sagt man nicht immer Kinder sind grausam, das entspricht der Wahrheit und Teenager sind oftmals auch nicht besser.

Jay Ahser schafft es mich ins Grübeln zu bringen, Gerüchten sollte man eben doch nicht so leicht glauben. Menschen die man nicht kennt ebensowenig in eine Schublade stecken ohne nachzufragen. Und für Menschen wie Hannah gilt wohl Schweigen ist nicht immer gold.

Mobbing, Lügen, Gerüchte, Desinteresse waren das der Antrieb?
Wollt ihr wissen warum? Wollt ihr wissen was die dreizehn Gründe von Hannah waren ihrem Leben ein Ende zu setzen, dann rate ich euch dieses Buch zu kaufen. Aber aufgepasst, es geht unter die Haut.

Fazit 
Ein Buch mit Tiefgang über ein absolutes Tabuthema - Selbstmord. JayAsher überzeugt mit Gefühl und vielen Momenten die einen die Stirn runzeln lassen. Für diesen Gänsehautfaktor muss ich fast 5 von 5 Wölkchen geben. 






Mein Dank gilt an dieser Stelle dem cbt Verlag für die großzügige Bereitstellung des Buches.

>> der song der mir hierzu am besten gefiel auf meiner playlist war übrigens "good enough" von evanescence<<

6 Kommentare:

  1. Eine wirklich schöne Rezi und das Buch klingt sehr interessant. Habe schon viel gutes darüber gehört. Vielleicht werde ich es mir irgendwann - nach drastischem SuB-Abbau - auch mal zulegen.

    Vom Thema (Mobing, Gerüchte, Lügen die ein Leben zerstören) erinnert es mich ein bisschen an "Wenn du stirbst zieht dein ganzes Leben an die vorbei, sagen sie" von Lauren Oliver. Auch wenn es auf den ersten Blick ganz anders ist und die Prota anfangs ein wenig unsympathisch wirkt. Aber zum Ende hin auch sehr schön.
    Das Buch mal eben in meine Wunschliste schreiben. Danke!

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  2. Als ich das Buch gelesen habe, war ich sehr bewegt, sehr begeistert, sehr gerührt. Es ist eine Achterbahn der Emotionen gewesen und zählt nun zu meinen liebsten Büchern.
    Eine sehr schöne Rezension, die genau diese Gedanken auffängt... :)

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  3. @reni: ich hab "Wenn du stirbst zieht dein ganzes Leben an die vorbei, sagen sie" nicht gelesen ;D aber es steht auf der wunschliste ..auf jeden fall fand ich das buch wirklich gut und man sieht was worte alles anstellen können bei einem menschen ...hat mich echt nachdenklich gestimmt.

    @lariel: ja eine achterbahn du sagst es ..am schlimmsten fand ich als clay andauernd mit ihr "sprach" und ihr helfen wollte <3 hachh :(

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  4. Ich kann mich Lariel nur anschließen: Tolles Buch & schöne Rezension!

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  5. 'Tote Mädchen lügen nicht' ist ein sehr gutes Buch, wenn mir auch die Sprache etwas zu einfach erscheint. Trotzdem... eine sehr tolle Handlung!

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  6. na einfache sprache heißt nicht das ein buch nicht einfach genial sein kann ;D gsd

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