Wie ich Brad Pitt entführte von Michaela Grünig



Witzige Lektüre mit doch recht realitätsfernem Nachgeschmack

Vicky Leenders ist reich und schön, aber nicht gerade realitätsnah. Als sie in der Klatschpresse erfährt, dass ihr Traummann aus einer Fernsehsoap ein Alkoholproblem hat, schreitet sie sofort zur Tat. Was sie macht? Was für eine Frage! Natürlich entführt sie ihn kurzerhand und sperrt ihn für einen kalten Entzug bei sich zu Hause ein. Klingt doch plausibel oder? Für Unsereins auf jeden Fall nicht und so beginnt Vickys Geschichte mit einigen Polizeibegegnungen, einem Mordfall und der Suche nach Mr. Right.



Meine Meinung
Ich lese nicht mehr oft Bücher aus dem sogenannten Chick-Lit Bereich. Ab und an mache ich eine Ausnahme und lasse mich von der locker leichten Art dieser Romane verzaubern und daher machte ich mich auch über "Wie ich Brad Pitt entführte" her, doch leider war ich nicht ganz so Feuer und Flamme wie gedacht.

Da ich dieses Buch als Ebook gelesen habe kann ich über das Cover nicht sonderlich viel sagen, der Titel allerdings verwirrte mich nach den ersten paar Seiten schon ganz schön ;) Ich hatte ehrlich gesagt bis dahin nicht kapiert, dass es sich nicht um DEN Brad handelt, weil ich den Klappentext nicht mehr im Kopf hatte.

Inhaltlich war ich etwas enttäuscht, ich hatte mir eine zarte Liebesgeschichte erwartet oder zumindest eine witzige, aber wir verstricken uns hier in ein regelrechtes Polizeidrama, welches 2 aktuelle Fälle umfasst. Wir haben hier einerseits besagte Entführung und andererseits einen Fall der scheinbar nichts mit dem ersten zu tun hat. Auch mit der Klatschpresse bekommen wir es seitenweise zu tun, war für mich als Anti-Klatsch-Abhängige eher lästig war als amüsant. Dennoch bringt die Autorin recht viel Witz und Kuriositäten mit in ihre Geschichte, die den Leser nicht nur einmal schmunzeln lassen.

Der Schreibstil ist typisch für Chick-Lit locker und lustig, aber auch ziemlich naiv angehaucht. Wir springen hier auch sehr oft unter einigen Figuren und bekommen dadurch mehr von der Hintergrundgeschichte mit bzw erkennen wir bald die Hintergrundgeschichte um Vicky und ihr Leben.

Was die Figuren angeht, so konnte mich persönlich keine so recht berühren. Unsere Hauptperson ist flattrig, realitätsfern und oftmals kam mir ihre Naivität schon beinahe dumm vor. Auch der "Brad" in der Geschichte ist mehr ein hirnloser Womanizer und Blitzi der Starreporter ist ab und an ein echtes Ekel, wobei er in der Geschichte wohl die größte Wandlung durchläuft.

Fazit
Für zwischendurch und wahrhafte Chick-Lit Fans bestimmt einen Versuch wert, für Romantiker aber eher karges Wüstenland. Die Autorin schreibt zwar locker flockig und unterhaltsam, übertreibt aber gerne und viel, was nicht jedermanns oder "-fraus" Sache ist. Von mir gibt es 3 von 5 Wölkchen.





Mein herzlicher Dank an die Autorin Michaela Grünig für die Unterstützung mit diesem Ebook.

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